Wann immer ein internetfähiger Computer unsere Motorradbahn kreuzt, werden wir uns von unterwegs melden, kurz berichten, vielleicht auch das eine oder andere Foto einfügen, und hoffentlich auch Post von Euch vorfinden. Meldet euch doch beim Newsletter an, um nichts zu verpassen!

Angekommen in Köln,…

17. Juni 2007

huch, hier gibts ja wieder öööööö`s :-)

 Wenn man mit einem roten Teppich vom Flughafen abgeholt, und anschließend mit einem leckersten Spargelessen in der eigenen Wohnung gemästet wird,…..

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……. dann ist das “Nachhausekommen” eine Freude.

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Da stört es kaum, dass einem ein Koffer fehlt, und man einen Anschlussflieger in Madrid verpasst hat, weil man in Lima zwei Stunden in einem Flugzeug mit Systemfehler saß……

Also alles ganz entspannt,… ist ja auch erst vier Uhr morgens, hihi. In Peru wäre es ja jetzt 21.00 Uhr, also gerade mal gemütliche Abendessenszeit.

Aber so langsam muss ich mal unter die Dusche (sagt Marius), meine anderen Besucher stört das scheinbar nicht ;-)

Urlaubsfazit (soll hier hin, sagt eine Stimme hinter mir)… ohweia, um die Uhrzeit….

Ich kann nur sagen, was ich vermisst habe, und was ich ganz bestimmt nicht vermissen werde. Vermisst habe ich den Anblick von saftig grünen Wiesen und gescheites Brot.  Ganz bestimmt NICHT vermissen werde ich den Wind und die Bürokratie von Peru. WARTEN war die Hauptbeschäftigung der letzten drei Tage. Das reicht für eine ganze Weile.

Ansonsten war alles so faszinierend, es sind so viele wahnsinnig schöne Eindrücke in mein Hirn gekommen, die ich mein Leben nicht mehr vergessen werde.

Das soll mal reichen für vier Uhr morgens, philosophischer muss ich jetzt nicht mehr werden, ne??? 

Jetzt unter die Dusche und dann ins eigene Bett!!!!! Wollte Euch nur nochmal ein vorerst letztes Fruehstuecksfernsehen bescheren, und mich fuer Eure Kommentare bedanken, die mir immer so eine Freude gemacht haben…. und hier sehe ich schon wieder oe und ue, habe das so drinnen mit den Umlauten, kann hier an der Tastatur die ö`s und ä`s ausbauen ;-)

Nervenkrieg!!!!

15. Juni 2007

Gerade eben ins Hotel zurueck gekommen. Nix ist fertig geworden, die Zollaktion endete gerade noch beim Notar, um dem Agenten von der Spedition eine Vollmacht zu geben, damit er mit einem Zollinspektor die letzte Kontrolle am Container erledigen kann.

Wir sassen auf heissen Kohlen, die Zeit verrann, nix passierte. Hier wird immer erst der naechste Schritt eingeleitet, wenn der vorherige erledigt ist. Aber um nun noch auf den Zollinspektor zu warten, der weiss der Himmel wo weilt, und in aller Ruhe irgendwann mal antanzt, hatten wir keine Zeit mehr. Jetzt kommt gleich das Taxi zum FLughafen, da brauchen wir auch noch ein Stunde hin. Aber muesste passen mit der Zeit!!!!!

Diese zwei Tage Zoellnerei haben uns echt Nerven gekostet!!!!!  Hoffentlich bringt der Typ mit unserer Vollmacht jetzt alles auf die Reihe ;-)

ICH BIN WEG!!!!!!!!!!!!

Kurzer Zwischenbericht aus Lima

14. Juni 2007

Erster Schritt ist getan… hat auch NUR von 9.00 Uhr bis 14.30 gedauert und beinhaltete: Motorraeder zum Hafen und in den Container fahren.

Eine Warterei wegen nix und wieder nix. Der eigentliche Problemkram kommt morgen. Um 8.20 Uhr muessen wir beim Zoll antanzen, und dann geht der Papierkram los. Aber unser Flugzeug geht ja nunmal um 18.50 Uhr, insofern kann es nicht so lange dauern, wie beim Abholen. Oder sagen wir, es DARF nicht so lange dauern.

Eigentlich wollte ich Stephan ja schocken, und schreiben, dass wir einen leeren Container vorgefunden haben, und nur unsere drei Motorraeder jetzt im Container stehen,… aber das ist ja albern,… er wird es noch frueh genug erfahren, dass sein Motorrad scheinbar aus dem Container  geklaut wurde ;-)

So, jetzt wird der Hafendreck abgeduscht und dann ein letztes Mal die Stadt gestuermt. Wo kriegt man sonst jemals wieder so leckeren Pisco Sour :-)

Morgen nach der Zollaktion melde ich mich nochmal, wenn die Zeit es zulaesst. Bei Stephan war es wohl knapp mit der Fahrt zum Flughafen.  Wir werden es sehen!!!!

Hasta mañana ;-)

Schwester Dekadenzia

13. Juni 2007

So hat mich Bruder Dekadenzio heute nur noch angesprochen,….

Darf ich vorstellen: SIE

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Und ER:

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Also soooooo einen dekadenten Tag am Pool haetten wir uns ja in unseren kuehnsten Traeumen nicht vorgestellt. Aber dann ging das soooooo einfach…… (@Muhme: siehste, wir koennen auch mit coolen Drinks am Pool,……wenn auch nur einen Tag nach all diesen Wochen des Abenteuers).

Wir haben Resumee gezogen, und uns in rgelmaessigen Abstaenden Pisco Sour zugefuehrt, sodass ich bereits jetzt wieder grinsend durch die Hacienda laufe,…. hihi. Marius musste dann noch ein Zigarre dazu rauchen, um alles abzurunden.

Aber gleich gibt es wieder ein feines Mahl hier im Innenhof des Anwesens, und dann gehts wieder mit dem Blut im Alkohol.

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Unser Resumee ergab, dass es bisher eine fantastische und erlebnisreiche Reise war. Wir haben alle unsere “Erwartungen” erfuellt. Das absolute Highlight war der Salar. Am ergreifendsten waren die Condore. Und dazwischen hat auch alles gepasst. Wir sind einfach nur gluecklich und froh, diese Reise gemacht zu haben, bzw. noch zu machen. Das letzte Abenteuer steht uns ja noch bevor: Motorraeder durch den Zoll und in den Container zu bringen :-)

Aber angesichts unserer Erlebnisse bisher eine Pflichtuebung, die wir auch noch meistern werden.

Insofern ist aber unsere Berichterstattung noch nicht abgeschlossen, und ein bis drei Fruehstuecksfernseheinlagen koennt ihr noch haben, wenn ihr wollt.

Aber es sei euch schon jetzt und hier gesagt, dass es mir einen riesigen Spass macht, diese Berichte zu schreiben. Und einen noch viel groesseren, Eure Kommentare zu lesen!!!! Eine treue Internetgemeinde, wie Jan euch bezeichnet hat, hat sich da versammelt! Die Idee von Elke, einfach weiter zu schreiben, wenn ich wieder in Hoehenberg auf der Kreuzung sitze, und die Keolner Voegel hoere (das ist ein Insider zwischen Renate und mir) , ist nicht schlecht. Werde drueber nachdenken ;-)

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Aber jetzt denke ich erstmal ueber das Essen nach, und welches der leckeren Gerichte von der Karte ich mir servieren lasse ;-)

Die Dekadenz nimmt also noch kein Ende!!!!! Warum auch, ist ja schliesslich URLAUB!!!! Und wer in Rattenloechern mit ekelhaftem Klo schlaeft, oder in gut beluefteten Abstellkammern ohne Klo, der darf auch mal voll auf den Putz hauen.

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Was ein Spass!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Nazca-Linien und Kolonialherrschaften

12. Juni 2007

Da legst di nieder!!!!

Die Flugstunde habe ich bestens ueberstanden!! Dank der Pharmaindustrie ;-)

Es war schon ein einmaliges Erlebnis. Sah von oben aus, wie ein Burda-Schnittmuster. Aber wer kennt die schon und wer blickt da schon durch??? ;-) Zwischendurch immer diese wunderbaren Zeichnungen. Hier die “Spinne”

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Auch hier treibt der Klimawandel sein Unwesen, und dieses Kultutgut ist in Gefahr. Aber wir durften es bewundern!!!!

Da waren sie wohl  betrunken, der “Astronaut” ist im Vergleich zu den anderen absolut geometrischen Figuren ein ulkiges Ding am Hang, alle andeen sind auf flachem Boden.

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Anschliessend sind wir einem Reisefuehrertipp folgend hier gelandet. 200km vor Lima. Also nur noch ein Katzensprung auf schnurgerader Teerstrasse am Mittwoch.

Ich trau mich kaum zu sagen, wie wir hier hausen,…… wie die Kolonialherrschaft persoenlich.

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Wir sind die einzigen Gaeste in einer RIESENGROSSEN Hacienda.  Soeben haben wir zu Abend gespeist und noch den Rotweinkeller geleert, anschliessend die Piso-Sour Vorraete vernichtet,….

So ist es natuerlich nicht!!! Aber ein Rotwein und ein Pisco-Sour reichen mir ja schon, um die Lampen anzuhaben ;-)

Morgen werden wir uns hier zu 100% entspannen, das ist mal klar!!! Mit Swimmingpool , Haengematten unter uralten Baeumen und allem was der Mensch nicht braucht aber liebt!!!! Wer will, kann sich das alles unter www.haciendasanjose.com.pe anschauen,….  wir haben auf dem Plan Zimmer 21 und 22, mit Blick auf den Pool und den Garten,…. es ist nicht zu fassen, wie in einem Museum fuehlen wir uns.  Wir haben nicht EIN Zmmer, sondern eine Suite, die Decke ist ca. 5m hoch, das Bett hat ungefaehr eine Breite von 3 Metern.  Marius meinte schon, dass es Schwierigkeiten geben koennte, mich da morgen wieder zu finden :-)

Ja, das ist ein Ausklang dieser herlichen Reise, den wir uns nicht haben traeumen lassen. Pro Person 25 Euro, was soll man da noch zu sagen????

Wir geniessen es einfach und sind dankbar fuer diesen Ort und diese Zeit!! Neeeeee, was ein Tag!!!

Sreibfeeler un komise sriftweisen  bidde ensuldigen, bin bedrungen :-) !!!

Und Bargeld haben wir auch keins mehr, aber vielleicht kriegen wir ja an der Rezeption welches, ich frag morgen mal nach, die sind ja alle so nett hier ;-)

Nazca

11. Juni 2007

Angekommen. Leider vorerst nur Text ohne Bilder, hier im Hotel ist kein CD-Laufwerk und kein USB-Anschluss. Und ich geh jetzt auf keinen Fall mehr raus…. WEIL…. morgen werden wir um sieben hier abgeholt, und dann schwinge ich mich irgendwann am Vormittag in die Luefte mit so nem kleinen Motorflugzeug….. brrrrrrrr….. !!!! Aber meine Eltern und auch andere liebe Menschen in persoenlichen mails ;-) haben es so gewollt.

Die Strecke war alles andere als eintoenig. Zumindest die erste Haelfte. Da muessen wir uns wohl im Reisefuehrer verlesen haben.

Die ”beruehmte” Panamericana hat sich wie ein silbernes Band mal zwischen bizarre Felsklippen und mal zwischen riesige Sandduenen gelegt, staendig  gesaeumt vom Pazifik.

Das ist ja vielleicht ein schaeumendes Sueppchen!!!

Eigentlich werde ich ja von jeder Pfuetze magisch angezogen, aber angesichts dieses tosenden Meeres konnte ich mich gerade noch beherrschen. 

Hier angekommen, wurden wir gleich von “Touristenfaengern” zu einem Hotel geschleppt, und der Touranbieter fuer die Geoglyphen-Fluege war auch gleich zur Stelle. Erst denkt man sofort: “oh neiiiiiiiin, lasst mich in Ruhe, ich suche mir selber mein Hotel aus”. Aber unter der Dusche von dem dann doch genommenen Hotel kam mir dann so der Gedanke, dass die eben ihr “Glueck” selber in die Hand nehmen, und was dafuer tun, damit der Laden laeuft. Also eigentlich nix Verwerfliches. Und da das Hotel ein paar Seitenstrassen weg vom Geschehen ist, muss man sich bemerkbar machen. Preis-Leistung ist okay, unsere Motorraeder duerfen mal wieder in der Lobby schlafen, und wir in gemuetlichen Betten.

Aber wie gesagt, nicht so lange, um sieben gehts los zum Flughafen fuer die Nazca-Linien. Die erste Reisetablette ist schon eingeworfen….. voller Stolz erklaerte uns naemlich der Touranbieter, dass der von uns gebuchte 3-Mann-Flieger nicht einfach nur zack-zack ueber die 10 oder noch mehr Zeichnungen fliegt, sondern um jede Zeichnung einmal LINKS rum und einmal RECHTS rum.

NA IST JA GAAAAAAANZ KLASSE!!!!!!!!!!!!

Also drueckt meinem Magen die Dauemen, damit ihr morgen auch noch ein paar Bilder hier in diesem Bericht bestaunen koennt.  Und evtl. auch einen neuen Eintrag von den Nazca-Linien ;-)

Schlaft gut bzw. noch ein bisschen weiter, bei Euch ist es jetzt gleich Zeit zum Aufstehen :-)

El Condor!!!

10. Juni 2007

Wow!!! Sprachlos,… ICH!!! Und das soll was heissen ;-)

Also gestern losgefahren in Arequipa, mit herzlicher Umarmung und Kuesschen hier und Kuesschen da. Die Oase verlassen :-(

(@Apfel: was fuer Fotos meinst Du? :-) )

Auf der Fahrt dann vielen Alpacas und anderem Lamagetier begegnet.

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In Chivay das Noetigste an Wasser zum Kochen und Zaehneputzen besorgt, da der Plan stand, am Cruz del Condor zu Campen. Und dieses Mal waren wir zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Als wir dort ankamen, flogen gerade noch die letzten “Geier” in ihre Nester an den Steilhaengen. Das war schon ergreifend, weil Marius und ich ganz alleine da waren, kein einziger Tourist, kein anderer Mensch.

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Dann kam das Suchen nach dem Schlafplaetzchen. Auf einem Stein stand “no acampar” also sind wir 100m weiter nach rechts, da waren auch Steine, aber auf denen stand nix :-) und schon hatten wir unser Plaetzchen.

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Leckere Spaghetti (mit Parmesankaese!) gegessen und unter einem wahnsinnigen Sternenhimmelszelt in unser kleines Zelt gekrochen.

Morgens noch vor den ersten Touribussen aufgestanden, gefruehstueckt und alles zusammengepackt. Dann ab zum Hang,….

Und dann kamen sie………………. erst die Condore, dann die Touristen. Aber da war Platz genug fuer alle :-)

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Ich kann (trotz meiner angeblichen schriftstellerischen Faehigkeiten) nicht beschreiben, was fuer ein Gefuehl es ist, wenn diese riesigen Voegel lautlos ueber Deinem Kopf oder unter Deinen Fussspitzen vorbeigleiten!

Einfach ergreifend!!!!

Die Bilder lasse ich einfach so stehen, und hoffe, dass ein bisschen was von dem rueberkommt, was uns heute zwei Stunden lang Gaensehaut und offenstehende Muender beschert hat!!

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Dass wir danach die lange Route weiter durch den Canyon zum Pazifik genommen haben, und nicht wie 90% der anderen Menschen wieder zurueck ueber Chivay, versteht sich von selbst. Aber auch diese Wahl war goldrichtig. Etwas holperig am Anfang, aber die Landschaft hat mal wieder entschaedigt. Traumhafte Aussichten und Ansichten und freundliche Begegnungen. Und in all den Stunden gerade mal 3 LKW ueberholt. Wir waren quasi alleine unterwegs.

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Jetzt sind wir in Camaná und morgen gehts nach Nazca. Marius wird auf jeden Fall einen Flug ueber das Weltkulturerbe der Geoglyphen machen,…. ich muss noch nach den Reisetabletten suchen, ansonsten koennte es wieder zur Magenumstuelpung kommen,…. mal sehen, ich kann ja noch eine Nacht drueber schlafen und eine eintoenige Strecke morgen drueber nachdenken.

Gute Nacht Euch allen oder auch guten Morgen, je nachdem :-) und einen schoenen Sonntag!

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Nochmal Arequipa - Stadtleben!!!

8. Juni 2007

So eine vielseitige Stadt!! Kein Wunder, dass Apfel es hier einen Monat ausgehalten hat. Herrlich!!!

Bin auch wieder vollkommen genesen, gestern am Abend durfte schon wieder eine superleckere Forelle in meinen Magen, und sie hat sich da sehr wohl gefuehlt :-) das war eine Blitzheilung.

Gestern sind wir viel gelaufen, mit ein paar Verschnaufpausen, haben die komplette Innenstadt erwandert, auch durch ein paar “gefaehrliche” Stadtteile, aber haben nix von der Gefahr gemerkt :-)  Kein Mensch wollte uns was, und schon gar nix klauen. Sowas aber auch!!!

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Zwischendurch musste ich mir sogar die Schuhsohle fuer umgerechnet 0,25 Euro wieder ankleben lassen ;-) soviel sind wir gelaufen :-)

Heute haben wir meistens die guenstigen und hysterisch hupendenTaxen genutzt, und dafuer mehr auf Kultur gemacht, Museum, Kloster, Architektur, die oertliche Markthalle, Plaza de Armas usw.

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(Fuer Jutta und meine Ma ein Bougainvillea-Baum in einem Klosterinnenhof)

Dabei haben wir oft nur die Atmosphaere aufgesaugt und die Sonne genossen, natuerlich auch mal den ein oder anderen Kaffee oder ein frisches Stueck Obst vom Markt. Die mir am Anfang in den Anden von einer alten Frau geschenkte Frucht war eine Tumbo, habe mir gleich vier Stueck davon gekauft, fuer satte 0.25 Euro… man reisst sie einfach auf, und futtert die glitschigen und saeuerlichen orangen Kerne mit den Fingern.

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Das Kloster hier ist eine kleine Stadt in der Stadt, haben die Noennekes einfach ne Mauer um einen Stadtteil gezogen, und dort dann 350 Jahre ohne die Aussenwelt gelebt. Erst 1970 wurde das Kloster der Oeffentlichkeit zugaenglich, zu dem Zeitpunkt lebten noch 17 Nonnen dort. (Wie gut ich doch den Reisefuehrer abtippen kann, was?)

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Jetzt noch ein paar Impressionen aus dieser so wunderbaren Stadt, bevor wir ein Restaurant stuermen, und es uns weiterhin gutgehen lassen. Ihr goennt uns das doch sicher!?!

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Morgen machen wir uns auf den Weg gen Norden, durch den Colca Canyon. Der soll angeblich beeindruckender als der Grand Canyon sein. Und mit Glueck sieht man in den Morgenstunden den ein oder anderen Condor aufsteigen. Wir werden aus diesem Grund mitten im Canyon einen lauschigen Zeltplatz suchen, damit wir diesmal zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sind, hoffentlich geht der Plan auf. Also vielleicht gibt es dann morgen keine Post :-(  aber sicher uebermorgen wieder, mit Bildern aus dem Canyon, wenn alles klappt :-)

Schlaft ihr mal schoen weiter, was ihr im Moment hoffentlich alle brav tut!!!!

Arequipa - Peru

6. Juni 2007

Nun sitzen wir hier in Arequipa, im Casa de Avila, Tipp von Apfel, und haetten es nicht besser treffen koennen. (Danke Apfel! Armando war auch gleich ganz begeistert von Dir am erzaehlen, was fuer ein besonderer Mensch Du doch waerst!).

Eine Oase mitten in der grossen Stadt (fast 900.000 Einwohner). Um das hier zu finden, haben wir den alten Traveller-Trick angewendet, und uns am Stadtrand ein Taxi geschnappt, was uns hierhin gefuehrt hat. Reichliches Einbahnstrassenwirrwarr hier!!! Und nicht ein einziges Schild zu finden, was auf das Zentrum oder sonstwas hinweist!!!

Was war gestern alles?!?! Ach ja, vor allem die Einreise nach Peru,… oh Mann.  Chile dauerte ja 15 Minuten fuer drei Motorraeder. Nach Peru dauert es 1.5 bis 2  Stunden fuer zwei Motorraeder. Unglaublich.

Die Ausreise aus Chile ging in 1 Minute, “Feliz Viaje” und ab!! Ein paar hundert Meter weiter lauerten die Peruaner…. also erstmal einen 20cm langen Zettel ausfuellen, abgeben und auf Stempel hoffen. Dann zur Imbissbude 50m weiter, und eine Erklaerung  in dreifacher Ausfertigung fuer die Motorraeder KAUFEN (von der hinterher zwei weggeschmissen werden!). Diese Erklaerung ausfuellen und sich von zig Leuten schubsen und schicken lassen bis zur richtigen Stelle. Dort warten,.. warten….warten… eine Stunde oder mehr, keine Ahnung, habe mein Hirn ausgeschaltet.

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Nachdem der dritte Stempel auf diese Erklaerung gekommen ist, darf man ein weiteres Papier ausfuellen, und denkt, man haette es geschafft,… weit gefehlt!!! Weiter warten! Dann endlich kriegt man zwei Zettel in die Hand, einen mit den eigenen handschriftlich ausgefuellten Motorraddaten und nur EINEM Stempel, und einen mit bereits drei Stempeln, mit dem muss man aber noch vier Stempel sammeln gehen.  Nachdem man die dann alle endlich hat, und sich nach mehrmaliger Rueckversicherung, dass nun alles “listo?”, also fertig ist, auf den Weg machen kann, faltet man den Zettel mit den sieben Stempeln feinsaeuberlich, und packt ihn gut weg, weil man ihn auf keinen Fall verlieren will, dafuer hat man einfach zu lange gewartet, und faehrt los.

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Man kommt aber nur 50m weit, und da steht dann ein Polizist, der einem genau DIESEN Zettel wieder abnimmt. Voellig irritiert faehrt man dann weiter, und hofft, dass die alle wissen, was sie da tun.

Aber die Fahrt war wieder superschoen, das entschaedigt fuer so manche buerokratische Wartezeit.

Endlich wurde auch wieder gehupt und gewunken. Peru hat uns wieder!!! Wenn man verkehrt herum in Einbahnstrassen faehrt, weil sie absolut nicht zu erkennen sind, winken und hupen gleich fuenf Taxifahrer freundlich, und zeigen einem, wo man besser langfaehrt. Danach wird nochmal gewunken und gehupt, und man darf seines jetzt richtigen Weges ziehen.

Am Anfang ging es diesig und neblig an der Kueste lang. Nicht so prickelnd. Aber bald kamen wir hoeher und der Himmel wurde wieder blau und sonnig. Die Strassen allerdings endlos bis zum Horizont.

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Anschliessend war es fast wie am Tag zuvor. Schluchten und Berge, beleuchtet und schattig im Wechsel.

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Auf die Frage von Klaus und MaPa zu kommen: wir schaffen mit unseren Motorraedern 500km,.. und selbst in Suedamerika kommt auf so einer langen Strecke immer eine Tankstelle. Als wir gestern danach gefragt haben, kam die Antwort: “una hora mas”, also noch eine Stunde weiterfahren, und dann kam auch tatsaechlich nach 1.5 Stunden eine Tankstelle. Mitten im Nichts, eine Tanstelle und ein Restaurant, 50 Hunde und ein paar Bretterbuden. Ansonsten begenet man hierauf den Strassen ausserhalb der Staedte hoechstens ein paar LKW, also der Verkehr haelt sich stark in Grenzen - sind ja alle tot, dieAutofahrer ;-)

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Durch die lange Wartezeit an der Grenze kamen wir mal wieder erst unpassend nach Sonnenuntergang in Arequipa an. Und bei stockdunkler Nacht macht es keinen Spass, durch solche Staedte zu fahren, also kam der Taxifahrer zum Einsatz, immer hinterher, egal, was er macht, Augen zu und folgen!!! 3.50 Pesos wollte er haben, 5 hat er bekommen, und alle waren gluecklich!

Gestern hat mich irgendein Virus befallen, mit Magenumstuelpung und Schuettelfrost, heute bin ich ziemlich schlapp. Aber besser als hier in dieser Idylle mit gruenem Innenhof und supernetten Menschen kann man sich nicht erholen. Wenn mal was in meinem Magen bleibt, und ich wieder fit bin, erkunden wir die Stadt. Armando hat uns gleich die passenden Tipps gegeben. Wir bleiben sicherlich noch ein oder zwei Naechte hier.

So, das war es erstmal wieder aus Peru, bis in Baelde!!!!

Arica

5. Juni 2007

Das obere Ende von Chile ist erreicht.

Gerade sind wir aus einem Restaurant gekugelt, und wissen nicht, wie wir unsere  Plautzen ins Hotel kriegen sollen, geschweige denn, wie wir im Bett liegen sollen….. aber das hatten wir uns auch mal wieder verdient.

In Erwartung einer 500km langen Wuestenoednis sind wir ganz tapfer losgefahren.

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Es war auch tatsaechlich zu Beginn wuest und oede.

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Bei manchen Ausblicken zum Horizont musste man sich fragen “bin ich hier richtig oder ist das die Startbahn ins All???”

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Aber als ich nach 500km anfangen wollte, vor lauter Wueste gelangweilt auf dem Motorrad einzunicken, da begannen die letzten 200km spannender und fast dramatisch schoener Landschaft.

Der pfiffige Leser wird jetzt sagen: “hm?? nach 500km sollte doch Arica kommen!!!?”  Tja, dachte ich auch, aber das ist das, was man vom KTM-Mechaniker vor der Fahrt erzaehlt bekommt, damit man nicht sofort total ausrastet. “WAAAAAAAAS???? 700 KILOMETER??? HAST DU NEN KNALL?????”

Und wenn man dann schonmal auf der Strecke ist, dann faehrt man auch die 700km. Das ist hoehere “Pueschologie” ;-)

Aber wie gesagt, die letzten 200km waren wirklich beeindruckend.  

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Wir  schraubten uns von 2500 Hoehenmetern auf Meereshoehe. Aber nicht einfach so, sondern von Bergruecken zu Bergruecken, und das immer wieder durch Taeler und Schluchten, die einem Canyon gleich kamen.

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Langsam begann die Sonne unter zu gehen. Da machten die Schatten in den tiefen Schluchten alles nur noch dramatischer. Hinzu kamen Nebelschwaden, die ueber die Berge waberten, und immer wieder die letzten Sonnenstraheln, die alles in eine herrliche Stimmung tauchten.  

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So, und weil wir so viel gefahren sind, haben wir uns das feiste Mahl auch verdient, was jetzt schwer in unseren Baeuchen liegt. Aber wer schon in einem Hotelzimmer naechtigt, wo der Anfang des Klopapiers zu einem Kondorkopf origamiartig gefaltet ist,……

So, die dekadenten Reisenden gehen jetzt zu Bett. Morgen stehen “nur” 350km auf dem Plan, aber wirklich,… ich habe es ueberprueft!!!!!