Bolivien - La Paz

Hallo ihr Fruehstuecksfernsehenvermisser!!!!

Nun sind wir seit drei Tagen in Bolivien, und hier in La Paz ist der erste Internetzugang,… wenn das so weiter geht, werde ich jetzt seltener dazu kommen, Euch zu schreiben. Das macht mich ganz krank. Fehlt richtig, abends die Eindruecke loszuwerden und Eure Kommentare zu lesen!!!

Bisher hat sich Bolivien keine Ehre gemacht. Alles, was wir an guten Dingen gehoert haben ist leider noch nicht an uns herangekommen…. naja, kann nur besser werden.

Also von vorne:

Von Puno aus sind wir - natuerlich nicht wie jeder normale Reisende die gute Piste ueber Copacabana gefahren, sondern ueber die abenteuerliche Strecke am Ostufer Richtung Bolivien.

In Puno mussten wir uns noch den Aureisestempel besorgen, das sind so Dinge, die man echt wissen muss. Aber Dank Reisefuehrer kein Problem. Dann begann die Schotterfahrt durchs Hinterland.

 Landschaftlich wunderschoen! Und viel zu Bestaunen.

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An der “Grenze” angekommen, hatten wir gelangweilte  Polizisten vor uns, die es als besonders abwechslungsreich empfanden, uns das Gepaeck abschnallen zu lassen und alle Koffer oeffnen zu lassen um  in unseren Unterhosen zu wuehlen,…….

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Als wir fast fertig waren und los wollten, kam ein vollkommen abgehetzter Zoellner mit dem Fahrrad aus dem letzten Dorf angehechelt. Er hatte wohl nicht mit vier Motorraedern gerechnet, und jetzt kam sein grosser Einsatz. Die Einreisepapiere fuer unsere Motorraeder hat er 100% genau kontrolliert und einbehalten, da wir auf bolivianischer Seite “claro” neue Papiere bekaemen,…. naja,.. dazu kam es bisher nicht, unsere Motorraeder sind also nicht mit uns eingereist,.. zumindest offiziell nicht,…. mal sehen, an welcher Grenze das ein Theater gibt.

Die Fahrt bis zur ersten bolivianischen “Haeusersiedlung” war holperig aber schoen.

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Wunderbare Ausblicke auf den Titicacasee.

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Dann kam der erste Kontakt mit Bolivianern,…. am “Schlagbaum” der ersten Ortschaft zogen sie gerade die Fahne ein, und wollten wohl Feierabend machen. “Nein, hier gibts keinen Zoll, Stempel auch nicht” “Hotel ist da unten”….. oh weia. Originalton Marius: “neeeeeeee, was ein Rattenloch”. Aber wir haben es trotzdem genommen. Keiner hat das “Bad” benutzt, was gleichzeitig Dorfkneipenklo, Pissoire, Waschbecken UND Dusche war. Geruch ist hier nicht uebertragbar, Ihr Gluecklichen!!!!

Um halb fuenf morgens verwandelte sich das ganze Dorf in eine hupende und dieselverseuchte LKW-Karawane. Die LKW-Fahrer hatten alle irgendwo in unserem Rattenloch uebernachtet, bzw. die ganze Nacht durchgesoffen. Wahnsinn!

Gefruehstueckt wurde im Hof mit unseren Benzinkochern und Wasser aus Flaschen!!!! Besser so!! Von den vereinbarten 3 US-Dollar pro “Zimmer” wollte die Chefin am naechsten Tag auch nichts mehr wissen, da waren es 3 Dollar pro Person plus 3 Dollar pro Motorrad fuers Parken im Hof,…. aber da waren wir eisern, nicht mit uns! Als Einigung hat sie 10 US-Dollar bekommen und weg waren wir.

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Die Weiterfahrt haette schoen werden koennen, wenn Gerd nicht den einen Stein auf der endlich erreichten Teerstrasse uebersehen haette. Den hat er erstmal erklommen, was seinem Reifen nicht gefallen hat.

Doch der Bolivianer ansich ist arm, die Buschtrommln funktionieren gut, und so kam gleich ein Pick-Up angefahren, der das Motorrad zum Schwager brachte, der eine Reifenflickwerkstatt hat. Alles mit US-Dollar bitte bezahlen, und das nicht zu knapp. Aber besser als mit dem kaputten Reifen liegenbleiben, bis man verschimmelt.

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Ueber einigermassen gute Pisten ging es dann weiter bis La Paz, mehr war an dem Tag nicht drin.

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Hier wollten wir eigentlich gar nicht hin. Aber Plaene sind ja bekanntlich dazu da, um sie umzuschmeissen.

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Als Belohnung fuer die “Strapazen” der letzten Tage haben wir uns ein tolles Hotel in einem einigermassen gesitteten Viertel gegoennt. 40 US-Dollar pro Zimmer, mit Fruehstuecksbuffet und flauschigen Handtuechern. Herrlich! Wirds in der naechsten Zeit nicht mehr geben.

Hier noch der Blick von heute aus dem Hotelzimmer :-)

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Jetzt trennen sich auch unsere Wge, Gerd moechte unbedingt die “Strasse des Todes” fahren. Eine ca.100km lange Abfahrt in die Yungas, Tiefebene, mit teilweise senkrecht abfallenden Schluchten am Strassenrand, und wo die Schotterpiste teilweise nur ein Fahrzeug breit ist, das alles bei entgegenkommenden LKW. Marius, Stephan und ich wollen aber unbedingt als absolutes Highlight zum Salar de Uyuni. Beides ist zeitlich nicht zu schaffen. Von daher werden wir heute weiter Richtung Sueden fahren, und Gerd bleibt noch einen Tag in La Paz, um sich einen neuen Reifen zu besorgen. Vielleicht treffen wir ihn spaeter wieder irgendwo.

Also gehts jetzt gleich los, und ich hoffe, dass ich ab und zu einen Internetanschluss finde!!! Wenn ihr nichts hoert, heisst das also noch lange nicht, dass wir in Schwierigkeiten sind, wir sind einfach nur in einem unglaublich armen Land, mit wenig Infrastruktur.

Bis dahin, Euch allen frohe Pfingsten und viele liebe Gruesse!!!!

7 Reaktionen zu “Bolivien - La Paz”

  1. die andern passons

    Hallo,Krümmelchen na wehrt Euch,sonst glauben alle Bollis,dass wir Europäer doof sind. Na ja ob Ihr Gerd jemals wiedertrefft? Egal Krieg ist Krieg habe ich früher gesagt, es wird schon klappen. Schön staubig seht Ihr aus,wie ich als Kradmelder in meinem früheren Leben. Gruß MaPa

  2. die andern passons

    Hallo liebste Kiki
    die eltern, sind gerade bei uns , so dass sie unter anderem Namen sich hier melden.
    Die Frage nach deinen Reichqualitäten hat sich erübrigt nach der tollen Unterkunftsbeschreibung des ” Rattenlochs” . Naja es hat also auch Vorteile nichts zu riechen HiHi.

    Falls sich Bolivien weiter als nicht so ergiebig zeigt , kann man ja auch umkehr…. äh nöö !!!!!! ich weiß die Passons gehen nie den gleichen Weg zurück –außerdem immer nach vorne schauen –

    liebe grüße aus dem halbverregneten Schwabenländle

    ursel

    .

  3. Bernhard

    Hallo Kiki !

    Immer Ärger mit den Bullen und erst diese Zöllner - tststs; aber euer Journalisten-Trick müsste doch überall a bissl ziehen, odrrrr ?

    Hatte schon richtige “Entzugserscheinungen”, nachdem es 2 Tage von der passon-tour nix Neiches gab. Hoffentlich hat sich in Bolivien die Infrastrukturversorgung nicht an die teilweise “gewöhnungsbedürftige” UQQ (Unterkunftsquartierqualität) anpasst.

    Also, noch viel Spaß da drüben oben wünsch ich euch

    Bernhard - nach einem feinen Segeltag am Neusiedler See mit fast zu viel Wind (5-7) und 31 Grad

  4. Renate

    Hallo ihr Lieben,
    in kürzester Zeit von 0 auf 100 und das gleiche wieder zurück, egal in welchem Bereich. Übernachtungsqualität, Straße, Landschaft, Gestank,…….Das ist doch wirklich Abwechslung - und “ausnahmsweise” mal was anderes tun als geplant ;-).
    Ich wünsche den zwei Gruppen viel Erfolg und immer das Ziel im Auge.

    Ganz liebe Grüße von den Heichels

    Pussi Renate

  5. Apfel

    Hey Motoristas,

    jetzt habt ihr das idyllische Copacabana ausgelassen… und es gegen Rattenlöcher eingetauscht …. Versteh einer die turistas …
    Die Death Road ist natürlich geil - vor allem wenn man sie mit dem Fahrrad macht - und mit den LKWs ist es auch nicht mehr so schlimm. Seit Herbst letzten Jahres gibt es eine neue alternativ Straße über die sich jetzt der Hauptverkehr bewegt. Auf der Death Road sind fast nur noch Turistas mit Fahrrädern … Wenn man aber wählen muss zwischen Death Road und Salar de Uyuni, dann ist die Sache ganz klar: Salar de Uyuni ist ein Muss! Ihr habt richtig gewählt. Falls ihr plant über Potossi zu fahren - Silberminen und so - die Stadt ist es nicht wert - Höchstens mal kurz übernachten…
    Uyuni selber ist eigentlich nur Ausgangspunkt für den Salar. Billig und ganz ok könnt ihr im Hostal Marith übernachten. Hat einen Innenhof für die Motorräder. Richtig schick ist natürlich das Hotel Tonito und auf jeden Fall zum Pizza essen zu empfehlen.
    Viel Spaß im Salar! und nehmt genügend Wasser mit …
    Disfruta! Apfel

  6. Elke

    Hallo Kirsten,
    jetzt ist es auch mir gelungen Dich zu erreichen. Also erstmal herzliche Grüße von den Kollegen (Elke St., Gretel, W. Krusch., Frank u.v.a.). Dieses Urlaubstagebuch ist ganz große Klasse; Deine Fotos einfach toll. Ich denk an Dich und wünsch Dir eine gute Zeit; pass auf Dich auf.

    Viele Grüße Elke

  7. Elke

    Ihr Lieben,
    ja, ja so trennen sich die Wege. Wird Gerd mit Euch im Kontakt bleiben? Er ist sehr mutig allein unterwegs zu sein, aber des Menschen Wille ist sein Himmelreich.
    Über Pfingsten war in Köln nicht viel los, außer einer kleinen Begebenheit. Wie ich bereits sagte, waren meine Verabredungen nicht sehr spektakulär, bis auf Freitagnacht, als eine kleine kurze sms kam. Rate mal von wem? Ja, richtig. Jetzt werde ich die ganze Sache beobachten und Tee trinken und abwarten. Du siehst ich habe für jede Lebensituation den richtigen Spruch parat. Das wünsche ich Euch auch für die kommenden Tage.
    Alles Liebe
    ELke

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